Papierkunst 7 I 2010
Text Papierkunst 7 2011
Frank Rothfuss
Ins Innere und wieder zurück: Ein Reiseführer
Ausstellung
Die Ausstellung „Papier=Kunst“ im Neuen Kunstverein Aschaffenburg widmet sich dem fragilen Werkstoff zum siebten Mal.
Vielleicht sollte man den Hasen einfach mit nach oben nehmen. Dort, wo im zweiten Stock des Kunstlandings Frank Rothfuss nicht nur ein komplettes Wohnzimmer mit Jalousien, einem Sofa und einer Art Regal aus Küchenrollen installiert hat, sondern auch sein „MMMK“. Vor dem Mentalen Museum für Moderne Kunst nämlich könnte es womöglich funktionieren. Dass jemand wie schon weiland Joseph Beuys dem toten Hasen, wenn schon nicht die gleichfalls aus Papier geformten Bilder erklärt, so doch immerhin den Markt und die dazugehörigen Künstlerrankings offenlegt.
Denn was, mag sich der Betrachter hier mitsamt seinem Begleiter fragen, hat den Künstler wohl bewogen, seine Top 100 der Gegenwartskunst fein säuberlich gleichsam in Marmeladengläsern einzumachen? Und, sagen wir, Luc Tuymans oder Gerhard Richter, Santiago Serra oder Peter Doig in diese Liste aufzunehmen, Jeff Koons mitsamt seiner Ilona, Jeff Walls „Insomnia“ oder Matthew Barney, jene Künstler, die nun im Rahmen der „Papier=Kunst“ überschriebenen Ausstellung im Neuen Kunstverein Aschaffenburg einen äußerst inspirierten Auftritt haben, hingegen samt und sonders nicht.
Bis 18. September ist die Ausstellung im Neuen Kunstverein Aschaffenburg, Landingstraße 16, dienstags von 14 bis 19 Uhr, mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.